HOX Life Science

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IP-Management als Schlüssel zum Erfolg für Start-ups in Life Sciences und Tech

von Dr. Morna Gruber

Start-ups in den Bereichen Life Sciences und Tech stehen vor der Herausforderung, ihre Innovationen zu schützen und am Markt zu behaupten. Ein systematisches IP-Management – also der strategische Umgang mit Patenten, Marken, Urheberrechten und Geschäftsgeheimnissen – ist dabei oft der entscheidende Hebel für nachhaltigen Erfolg und Wachstum.

Ein Gespräch zwischen Dr. Morna Gruber (Geschäftsführerin von HOX Life Science) und Dr. Maximilian Knaus (Patentanwalt und Partner bei WSL Patentanwälte).

Morna: Max, bevor wir tiefer einsteigen – was gehört eigentlich alles zu IP und warum ist das für Unternehmen so entscheidend?

Max: IP, also Intellectual Property, umfasst Patente, Marken, Urheberrechte und Geschäftsgeheimnisse. Diese Schutzrechte bieten Unternehmen Exklusivität und Abwehrmöglichkeiten gegen Nachahmer. Sie sichern Innovationen ab und bilden die Grundlage für Lizenzierungen und strategische Partnerschaften. Besonders in der Frühphase eines Start-ups geht es oft um den Schutz der Kerntechnologie. Mit zunehmender Reife wird das strategische Management des gesamten IP-Portfolios wichtiger, zum Beispiel durch Lizenzierung oder auch den Verkauf von nicht-kernrelevanten Patenten.

Intellectual Property

Morna: Das waren jetzt bereits viele wichtige Punkte in kurzer Form. Könntest du bitte noch einmal konkret auflisten, welche Aspekte das strategische IP-Management in der Life-Science- und Tech-Industrie beinhaltet, damit wir eine Übersicht über die Themen haben.

Maximilian: Na klar, gerne. Zu den wichtigsten Aufgaben eines strategischen IP-Managements zählen:

  • Identifikation und Schutz von Innovationen: Frühzeitige Identifikation schützenswerter Erfindungen und die rechtzeitige Anmeldung von Patenten und anderen Schutzrechten.

  • Patentrecherche und FTO-Analysen: Überprüfung, ob neue Technologien bestehende Schutzrechte Dritter verletzten (Freedom to Operate).

  • Entwicklung einer Patent- und Schutzstrategie: Festlegung, in welchen Ländern und in welchem Umfang Schutzrechte angemeldet werden, um den globalen Schutz zu optimieren.

  • Markenmanagement: Auswahl, Anmeldung und Überwachung von Marken, um die eigene Marke zu schützen und zu stärken.

  • Umgang mit Urheberrechten: Schutz von Software, Datenbanken, Texten, Designs und anderen kreativen Leistungen.

  • Schutz von Geschäftsgeheimnissen: Implementierung von Maßnahmen zur Wahrung von Know-how und vertraulichen Informationen (z.B. NDAs, interne Richtlinien).

  • Vermarktung und Lizenzierung: Verwertung von Schutzrechten durch Lizenzverträge, Kooperationen oder Verkauf nicht-kernrelevanter Rechte.

  • Rechtliche Durchsetzung: Verteidigung und Durchsetzung von Schutzrechten, z.B. bei Verletzungen oder in Verhandlungen.

  • IP-Due-Diligence: Bewertung des IP-Portfolios im Rahmen von Finanzierungsrunden, Partnerschaften oder Exits.

Morna: Das sind viele Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt. Lohnt sich dieser Aufwand denn wirklich? Könntest du genauer erläutern, warum Patentschutz gerade in der Life-Science-Industrie eine so zentrale Rolle spielt?

Patent

Maximilian: Gerade in der Life-Science-Branche sind die Entwicklungszeiten oft lang und die Investitionen in Forschung und Entwicklung sehr hoch. Patente schützen diese Investitionen, indem sie den Inhabern für einen bestimmten Zeitraum exklusive Rechte an ihren Innovationen sichern. Das gibt ihnen nicht nur die Möglichkeit einen Return on Investment zu erzielen, sondern auch Gewinne zu erwirtschaften und sich als Marktführer zu positionieren. Ohne diesen Schutz könnten Wettbewerber die Ergebnisse einfach übernehmen, was die Innovationskraft und die wirtschaftliche Perspektive eines Unternehmens massiv gefährden würde. Darüber hinaus ermöglichen Patente die Refinanzierung der Entwicklungskosten, etwa durch Lizenzierungen oder Kooperationen, und sind oft eine entscheidende Voraussetzung für Investitionen und Partnerschaften.

Morna: Ich habe mal eine vielleicht etwas naive Frage: Was kann man eigentlich überhaupt patentieren lassen? Gibt es dafür bestimmte Regeln?

Max: Die Frage ist nicht naiv, sie ist sogar wichtig: Grundsätzlich kann eine Erfindung patentiert werden, wenn sie drei zentrale Voraussetzungen erfüllt: Sie muss neu sein, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich anwendbar sein. Das bedeutet, die Erfindung darf vor der Anmeldung noch nicht öffentlich bekannt gewesen sein, sie muss sich für Fachleute vom bisherigen Stand der Technik abheben und sie muss praktisch nutzbar sein – also beispielsweise herstellbar und verkäuflich.

Morna: Wir haben bisher über die grundsätzliche Bedeutung von IP-Management gesprochen. Jetzt möchte ich einen Schritt weitergehen und beleuchten, wie Patente das Geschäftsmodell eines Startups beeinflussen – und wann sich eine Schutzstrategie wirklich lohnt, denn es entstehen ja auch Kosten durch die Patentanmeldung und bei Startups ist bekanntlich das Geld knapp. Braucht man als Startup tatsächlich von Anfang an eine IP-Strategie und Patentschutz?

Max: Ein strategisches IP-Management ist aus meiner Sicht kein „Nice-to-have“ oder gar Luxus, sondern eine zentrale Voraussetzung für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Wer Schutzrechte von Beginn an gezielt plant und als integralen Bestandteil der Geschäftsstrategie versteht, legt das Fundament für Wachstum, Investorenvertrauen und Innovationskraft – sowohl national als auch international.

Morna: Das sehe ich genauso. Wirtschaftlich betrachtet ist IP ein echter Werttreiber. Viele Investoren betrachten ein belastbares IP-Portfolio als Schlüsselkriterium für ein Investment. Es stärkt die Marktposition, steigert den Unternehmenswert und reduziert Risiken, vorausgesetzt, das IP-Management ist systematisch und eng mit der Geschäftsstrategie verknüpft.

Patente als Einnahmequelle

Max: Genau. Patente können das Geschäftsmodell eines Startups maßgeblich prägen. Sie schaffen Exklusivität, ermöglichen die Refinanzierung von F&E-Investitionen und bieten einen klaren Wettbewerbsvorteil. Für Investoren ist ein strategisch aufgebautes IP-Portfolio oft ein entscheidendes Argument, um Kapital bereitzustellen und langfristig zu begleiten.
Aktuelle Studien belegen diesen Zusammenhang eindrucksvoll:

Start-ups mit eingetragenen IP-Rechten haben eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, eine Seed-Finanzierung zu erhalten, und eine bis zu 6,1-mal höhere Chance, eine Frühphasen-Finanzierung zu bekommen. Die Chancen auf einen erfolgreichen Exit verdoppeln sich bei der Eintragung von IP-Rechten und verdreifachen sich, wenn sowohl Patente als auch Marken angemeldet werden.“ (vgl. Quelle 1)

Gerade in forschungsintensiven Branchen wie Life Sciences oder Deep Tech zeigt sich, dass Startups mit Patenten und Markenrechten über zehnmal erfolgreicher bei der Beschaffung von Finanzmitteln sind als solche ohne Schutzrechte. Ein strategisches IP-Management von Anfang an überzeugt Investoren also nicht nur durch den Schutz von Innovationen, sondern auch durch die klare Signalwirkung: Das Unternehmen ist professionell aufgestellt, hat seine Risiken im Blick und kann nachhaltige Wertschöpfung generieren.

Morna: Welche rechtlichen Aspekte sollten Start-ups besonders im Blick behalten?

Max: Es ist entscheidend, frühzeitig klare Eigentumsverhältnisse an geistigem Eigentum zu schaffen – insbesondere bei der Zusammenarbeit mit Mitarbeiter*innen und externen Dienstleistern. Die rechtssichere Übertragung aller IP-Rechte auf das Unternehmen ist eine strategische Maßnahme, um spätere Streitigkeiten oder Unsicherheiten zu vermeiden. Ebenso wichtig sind regelmäßige IP-Audits sowie die Überwachung der Schutzrechte von Wettbewerbern. Nur so bleibt das eigene Portfolio aktuell und es wird sichergestellt, dass keine Rechte Dritter verletzt werden.

Morna: Wie kann ein Start-up das IP-Management erfolgreich in seine Unternehmensstrategie integrieren?

Max: Wie gesagt: IP-Management sollte von Anfang an integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein und nicht als nachträgliche Formalität betrachtet werden. Das bedeutet, klare Prozesse für Erfindungsmeldungen zu etablieren, den Wert des IP-Portfolios regelmäßig zu überprüfen und geistiges Eigentum als strategisches Asset zu behandeln. Die frühzeitige Einbindung eines Startup-erfahrenen Patentanwalts, der die Besonderheiten des Unternehmens kennt und aktiv begleitet, ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Morna: Wie sehen die Kosten für eine aktive Begleitung und die Patentanmeldungen aus?

Max: Die Kosten für Patentanmeldungen variieren stark, abhängig davon, in wie vielen Ländern Schutz angestrebt wird und wie komplex die Erfindung ist. In Deutschland sollte man – inklusive Patentanwalt – für Anmeldung und Erteilung insgesamt mit etwa 7.000 bis 12.000 Euro rechnen. Hinzu kommen laufende Jahresgebühren, die ab dem dritten Jahr fällig werden und im späteren Verlauf deutlich ansteigen – zu Beginn liegen sie bei rund 70 Euro, im 20. Jahr bei über 2.000 Euro pro Jahr. Für internationale Anmeldungen oder Schutz in mehreren Ländern können die Kosten pro Land zwischen 7.000 und 15.000 Euro betragen, sodass sich bei einem größeren Portfolio schnell ein sechsstelliger Betrag ergeben kann. Der Patentschutz gilt maximal 20 Jahre und immer nur in den Ländern, in denen das Patent tatsächlich erteilt wurde.

Morna: Und wie geht ihr bei WSL eigentlich mit der Kostenproblematik um? Gerade für Start-ups ist das Thema ja oft ein echter Engpass.

Max: Das ist uns bei WSL Patentanwälte sehr bewusst. Start-ups arbeiten meist mit begrenzten Budgets und müssen viele Investitionen parallel stemmen. Deshalb beraten wir stets lösungsorientiert und entwickeln gemeinsam mit dem Unternehmen eine maßgeschneiderte IP-Strategie, die sowohl finanziell tragbar als auch strategisch sinnvoll ist.
Das kann bedeuten, zunächst gezielt Schutzrechte für die wichtigsten Märkte oder Kerntechnologien anzumelden und erst später das Portfolio zu erweitern. Alternativ können in der Frühphase auch kostengünstigere Schutzrechte wie Marken- oder Designrecht genutzt werden, bevor größere Patentportfolios aufgebaut werden. Im Übrigen bieten wir speziell auf Startups zugeschnittene Preismodelle an. Unser Ziel ist es, Start-ups so zu begleiten, dass sie das Beste aus ihren Möglichkeiten herausholen und dennoch langfristig wettbewerbsfähig bleiben.

Morna: Das heißt, es gibt auch Möglichkeiten, Innovationen zu schützen, wenn das Budget begrenzt ist? Und kann es auch sinnvoll sein, nicht sofort ein Patent anzumelden?

Max: Absolut. Die Entscheidung für oder gegen eine Patentanmeldung hängt von verschiedenen Faktoren ab: etwa vom Marktpotenzial, dem Produktlebenszyklus, der Wettbewerbssituation und den verfügbaren Ressourcen. Auch die Frage, ob das Startup selbst produzieren oder eher lizenzieren möchte, ist entscheidend. Nicht immer ist eine Patentanmeldung die beste oder wirtschaftlichste Wahl – eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse ist unerlässlich.

Morna: Und welche Alternativen zur Patentierung gibt es?

Max: In der Biotech- oder Hardwarebranche sind Patente oft entscheidend, während in der Softwareindustrie Urheberrechte und Know-how wichtiger sein können. Wenn Patentanmeldungen (noch) nicht möglich oder nicht sinnvoll sind, können auch Markenschutz oder der Schutz von Geschäftsgeheimnissen durch gezielte Geheim-haltung eine wirksame Strategie sein. In vielen Fällen empfiehlt sich eine Kombination verschiedener Schutzrechte.

Wichtig ist außerdem: Mit der Patentanmeldung wird die Erfindung veröffentlicht. Deshalb kann es – etwa bei schwer kopierbaren Innovationen oder in besonders schnelllebigen Märkten – sinnvoller sein, auf eher Geheimhaltung zu setzen.
Letztlich sollte jede Schutzstrategie individuell auf das Geschäftsmodell und die Ziele des Startups zugeschnitten sein, um mit dem vorhandenen Budget den größtmöglichen Schutz zu erreichen

Morna: Max, Du hast gerade schon Markenschutz erwähnt. Für Startups spielt der Aufbau einer starken Marke eine wichtige Rolle, um sich am Markt zu positionieren. Wie wichtig sind Markenrechte in diesem Zusammenhang, und was sollten junge Unternehmen dabei besonders beachten?

Ideenklau Icon

Max: Marken sind ein weiterer wichtiger Baustein. Der Schutz beginnt mit der Anmeldung und hängt von Unterscheidungskraft und korrekter Klassenwahl ab. Es gibt verschiedene Markenformen – Wort-, Bild-, Form- und Positionsmarken – jede mit eigenen rechtlichen Besonderheiten. Markeninhaber müssen aktiv gegen Verletzungen vorgehen, sonst riskieren sie eine Verwässerung der Marke. Rechtliche Schritte reichen von Abmahnungen bis zu Gerichtsverfahren. Auch wirtschaftlich betrachtet sind Marken Schlüssel zur Kundenbindung und ermöglichen oft Premiumpreise. Sie können sich zu bedeutenden Vermögenswerten entwickeln und erleichtern die Expansion in neue Märkte. Gleichzeitig eröffnen sie Möglichkeiten zur Lizenzierung und können den Unternehmenswert erheblich steigern. Für global agierende Start-ups ist eine internationale Markenstrategie entscheidend.

Morna: Auch Schutz von Geschäftsgeheimnissen und Geheimhaltungsstrategien hast du eben als Möglichkeiten des Schutzes erwähnt. Kooperationen und Partnerschaften sind für viele Start-ups essenziell, um Innovationen schneller voranzubringen. Gleichzeitig stellt sich dabei immer die Frage, wie man das eigene Know-how schützt, ohne den Austausch zu behindern. Max, worauf sollten Start-ups achten, wenn es um Geheimhaltung und die Zusammenarbeit mit externen Partnern geht?

Max: Gerade bei Kooperationen und Open Innovation sind gut formulierte NDAs unerlässlich, erst recht, insbesondere wenn man noch kein Patent angemeldet hat. Klare vertragliche Regelungen müssen die Eigentumsrechte an bestehender und neu entwickelter IP festlegen, Nutzungsrechte definieren und Geheimhaltungspflichten regeln. Bei Weiterentwicklungen werden oft Rücklizenzen oder Vorkaufsrechte vereinbart, damit beide Seiten profitieren, ohne die Kontrolle über die Kerntechnologie zu verlieren. Wirtschaftlich geht es darum, Win-win-Situationen zu schaffen. Verträge sollten flexibel genug sein, um zukünftige Entwicklungen zu berücksichtigen, aber gleichzeitig die Kerninteressen aller Parteien schützen. Erfolgreiche Kooperationen und Open Innovation-Projekte benötigen eine sorgfältige rechtliche und wirtschaftliche Planung. Der Schlüssel liegt in der Balance zwischen Schutz und Offenheit.

NDA bei Kooperationen

Morna: Wir haben jetzt viel darüber gesprochen, wie Start-ups ihre Innovationen schützen und Kooperationen erfolgreich gestalten können. Doch spätestens beim Schritt ins Ausland wird IP-Management noch einmal komplexer. Ist IP deiner Meinung nach auch der Schlüssel zum globalen Erfolg?

Max: Absolut. Eine gut durchdachte internationale IP-Strategie schützt nicht nur Innovationen, sondern öffnet auch Türen für neue Märkte. Gerade die Internationalisierung stellt Start-ups jedoch vor ganz eigene Herausforderungen. Es gilt, Fristen und Prozesse für internationale Patentanmeldungen im Blick zu behalten, denn jeder Markt bringt seine eigenen Besonderheiten mit. Ein hilfreiches Instrument ist hier der sogenannte PCT-Weg (Patent Cooperation Treaty): Mit einer einzigen internationalen Patentanmeldung kann man sich vorläufigen Schutz in über 150 Ländern sichern und gewinnt dadurch bis zu 30 Monate Zeit, um zu entscheiden, in welchen Ländern man den Patentschutz tatsächlich weiterverfolgen möchte. So lassen sich strategische Entscheidungen über nationale Anmeldungen hinauszögern und Investitionen besser planen. Selektive Anmeldungen in Schlüsselmärkten unterstützen dabei, die Kosten realistisch zu kalkulieren und die Strategie zu optimieren. Entscheidend ist, die spezifischen Anforderungen jeder Jurisdiktion und die tatsächliche Durchsetzbarkeit von IP-Rechten vor Ort genau zu kennen.

Morna: Unterstützt WSL Patentanwälte eigentlich auch bei internationalen Schutzrechtsfragen?

Internationale Patente Icon

Max: Ja, selbstverständlich. Wir begleiten unsere Mandanten nicht nur national, sondern auch umfassend bei internationalen IP-Projekten. Dank unseres weltweiten Netzwerks von Partnerkanzleien können wir Start-ups und Unternehmen in allen relevanten Märkten kompetent vertreten – von der Anmeldung über die Strategieplanung bis zur Durchsetzung von Schutzrechten vor Ort. So stellen wir sicher, dass unsere Mandanten ihre Innovationen und Marken global optimal absichern und auf regionale Besonderheiten flexibel reagieren können.

Morna: Max, man merkt richtig, wie sehr dich das Thema Start-ups begeistert. Gibt es einen besonderen Grund, warum dir gerade die Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen so am Herzen liegt? Und wie profitieren Start-ups bei WSL Patentanwälte von deiner Erfahrung als promovierter Chemiker und Patentanwalt?

Max: Das stimmt, mein Herz schlägt wirklich für Start-ups – und das hat mehrere Gründe. Ich war selbst einmal Gründer und weiß daher genau, wo die (alltäglichen) Probleme von Start-ups liegen. Viele Fehler im Bereich IP habe ich damals selbst begangen. Das soll „meinen“ Start-ups nicht passieren.

Als promovierter Chemiker und Patentanwalt habe ich zudem einen besonders engen Bezug zu Innovationen in der Life Science- und Technologiebranche. Ich kenne die Herausforderungen und Potenziale aus eigener Forschungserfahrung und verstehe, wie wichtig es ist, bahnbrechende Entwicklungen nicht nur wissenschaftlich, sondern auch rechtlich optimal abzusichern. Gerade in diesen Bereichen sind die technischen Details oft komplex, und es kommt darauf an, Innovationen präzise zu erfassen und strategisch zu schützen.

Bei WSL Patentanwälte haben wir deshalb eine besondere Strategie entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse von Start-ups zugeschnitten ist. Uns ist bewusst, dass junge Unternehmen oft mit begrenzten Ressourcen arbeiten, aber gleichzeitig einen besonders hohen Bedarf an Schutz und strategischer Beratung haben. Wir begleiten Start-ups von Anfang an partnerschaftlich und entwickeln gemeinsam maßgeschneiderte IP-Strategien, die nicht nur rechtlich sicher, sondern auch wirtschaftlich tragbar sind.

Was mich persönlich motiviert: Ich sehe in jedem Start-up nicht nur einen Mandanten, sondern einen potenziellen Innovationstreiber, der mit der richtigen Unterstützung Großes erreichen kann. Es macht einfach Freude, Teil dieser Reise zu sein und mit unserem internationalen Netzwerk und unserer Erfahrung dazu beizutragen, dass aus einer guten Idee ein nachhaltiger Unternehmenserfolg wird.

Morna: Max, vielen Dank für die spannenden Einblicke und die praxisnahen Tipps. Es wird deutlich, wie wichtig ein durchdachtes IP-Management gerade für Start-ups ist – nicht nur zum Schutz der Innovationen, sondern auch als Schlüssel zum nachhaltigen Wachstum und Erfolg.

Max: Sehr gern, Morna. Ich hoffe, wir konnten zeigen, dass IP kein Hindernis, sondern ein wertvoller Hebel für junge Unternehmen ist. Mit der richtigen Strategie und Unterstützung lässt sich viel bewegen – von der ersten Idee bis hin zur internationalen Expansion.

1. Europäisches Patentamt (EPA) & Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO):
„Patente, Marken und die Startup-Finanzierung“ (2023).
Pressemitteilung und Zusammenfassung:
https://www.epo.org/de/news-events/press-centre/press-release/2023/945253
Detaillierte Infos und Download:
https://www.euipo.europa.eu/en/publications/2023-startup-finance

2. Die Volkswirtschaft:
„Start-ups: Patente und Marken helfen bei der Investorensuche“
https://dievolkswirtschaft.ch/de/2024/04/start-ups-patente-und-marken-helfen-bei-der-investorensuche/